Nachdem die Verwaltungsgebäude Am Sande im vergangenen März anlässlich des Internationalen Frauentages den Anfang machten, ziehen jetzt weitere Standorte der Kreisverwaltung nach: Auch sie stellen nun auf Initiative des Gleichstellungsbüros kostenfreie Periodenprodukte auf den Frauentoiletten zur Verfügung. Die Gebäudewirtschaft unterstützt die Umsetzung.
Die Reinigungsfirmen werden die Boxen künftig auffüllen, damit Mitarbeiterinnen und Besucherinnen nicht mehr in unangenehme Situationen kommen, weil sie keinen Tampon oder keine Binde dabeihaben. „Periodenprodukte sind so notwendig wie Klopapier und sollten daher kein Tabuthema mehr sein“, sagt die Gleichstellungsbeauftragte Elena Knoop.
Sie sind aber nicht nur notwendig, sondern können durchaus eine finanzielle Belastung sein. Frauen geben im Laufe ihres Lebens im Durchschnitt 1.200 Euro für Menstruationsprodukte aus. „Dabei sind Schmerztabletten und beispielsweise neue Unterwäsche noch nicht miteingerechnet. Das kann für manche Frauen ein finanzielles Problem sein. Periodenarmut ist daher auch bei uns in Deutschland ein Thema“, so Elena Knoop.
Sie plädiert dafür, dass Menstruationsprodukte in öffentlichen Toiletten genauso selbstverständlich sein sollten wie Toilettenpapier und Seife. Gleichzeitig würde das die Enttabuisierung der Periode ein Stück vorantreiben.
„It’s for free“ heißt es jetzt immerhin auf den meisten Frauentoiletten der Kreisverwaltung, wie etwa im Amt für Gesundheit sowie für Straßenverkehr und im Verwaltungsgebäude am Staatsarchiv. Weiterhin gilt: „Please take only what you need“ – so können alle Frauen bei Bedarf auf die Periodenprodukte zurückgreifen.