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Gewalt kommt nicht in die Tüte: Netzwerk verteilt 100.000 Tüten mit QR-Code für einfache Hilfe

Neues Design, hochaktuelle Bedeutung: Das „Netzwerk gegen Häusliche Gewalt im Landkreis Stade“ setzt erneut ein starkes Zeichen mit der bekannten Papiertütenaktion. Im gesamten Landkreis werden 100.000 Tüten mit einer klaren Botschaft verteilt: Gewalt kommt nicht in die Tüte. Der Auftakt erfolgt am Dienstag, 25. November – dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen – und steht im Zeichen der Orange Days, die weltweit auf das Thema aufmerksam machen.

Mitglieder des Netzwerks gegen Häusliche Gewalt starten erneut die Tütenaktion zu den Orange Days – dieses Mal mit neuem Design und QR-Code für einfache Hilfe. Foto Landkreis Stade/ Nina Dede

Sensibilisierung und Unterstützung für Betroffene

Die Akteurinnen wollen sensibilisieren, aufklären und ermutigen, sich Hilfe zu holen. Der Weg dahin ist besonders unkompliziert: Auf den Tüten ist erstmals ein QR-Code gedruckt. Dieser führt direkt zur neuen Internetseite „Hilfe bei Gewalt – Gleichstellungsbeauftrage Landkreis Stade“. Dort werden die Hilfsangebote aus der Region übersichtlich aufgeführt, so Elena Knoop, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Stade:
„Die Hilfsangebote der lokalen Beratungsstellen kommen durch die Papiertüten direkt zu den Frauen nach Hause. Auf diese Weise erreichen wir unzählige Betroffene.“


Die Tütenaktion: Schon zum sechsten Mal

Bereits zum sechsten Mal organisiert das Netzwerk gegen Häusliche Gewalt im Landkreis Stade unter der Federführung des Gleichstellungsbüros des Landkreises Stade die Tütenaktion. Lokale Bäckereien, Wochenmarktstände, die BBS II und BBS III in Stade, das FIZ Harsefeld, das Jobcenter und donum vitae sowie weitere Geschäfte, Apotheken und Vereine werden vom 25. November bis zum 10. Dezember die Tüten nutzen.

In diesem Zeitraum finden die Orange Days statt – eine weltweite Kampagne, die auf die Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam macht. Sie erstreckt sich über einen Zeitraum von 16 Tagen, stets vom Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen bis zum Internationalen Tag der Menschenrechte.


Alarmierende Zahlen zur Häuslichen Gewalt

Wie wichtig und hochaktuell dieses Thema ist, zeigen erschreckende Zahlen: Laut Bundesministerium des Innern (BMI) wird fast täglich eine Frau getötet, alle drei Minuten sind Frauen Opfer von häuslicher Gewalt – unabhängig vom Bildungsstand, Alter oder der sozialen Herkunft, erläutert Hanne Rathjens, Leiterin des Stader Frauenhauses:
„Statistisch gesehen kennen alle eine betroffene Frau. Handlungsbedarf gibt es also leider genug, auch bei uns im Landkreis Stade.“

Umso wichtiger ist es, die Öffentlichkeit mit gezielten Aktionen zu sensibilisieren, dass häusliche Gewalt uns alle betrifft. „Wegsehen schützt den Täter – Hinschauen rettet Leben“, so Gaby Siedentopf, Leiterin der BISS Beratungs- und Interventionsstelle bei häuslicher Gewalt.


Zusammenarbeit im Netzwerk gegen Häusliche Gewalt

Daher ist die Arbeit vom „Netzwerk gegen Häusliche Gewalt im Landkreis Stade“ besonders wichtig. Dort engagieren sich neben den hauptamtlichen und ehrenamtlichen Gleichstellungsbeauftragten im Landkreis Stade auch die BISS Beratungs- und Interventionsstelle bei häuslicher Gewalt (AWO) das Stader Frauenhaus, die AWO-Beratungsstelle Lichtblick, der Kinderschutzbund und unter anderem die Polizei, Jugendämter und Justiz sowie viele weitere Institutionen. 

Gemeinsam setzen sie sich dafür ein, Betroffene zu unterstützen und das Bewusstsein in der Öffentlichkeit zu stärken.

Hier gibt es eine Übersicht über die lokalen Hilfsangebote im Landkreis Stade:
Hilfe bei Gewalt – Gleichstellungsbeauftragte Landkreis Stade

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:
Elena Knoop (Landkreis Stade): 04141 12-1005 oder gleichstellung@landkreis-stade.de

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